Anbau von Paprika im Folientunnel

Der Anbau von Paprika im Folientunnel ist die beste Lösung für dieses Gemüse. Ergiebige Ernte und hohe Qualität sind die wichtigsten Vorteile aus dem Anbau unter Abdeckung. Paprika benötigt hohe Temperaturen, daher bieten Foliengewächshäuser ideale Bedingungen für ihren Anbau. Obwohl die Kultivierung von Paprika für Gartenanfänger nicht ganz einfach ist, sollten man es trotzdem versuchen, besonders weil Paprika sehr gesund ist und gut schmeckt.

Paprika im Folientunnel

Paprika braucht am Tag Temperaturen von 22° bis 27°C, und Nachts von 16° bis 18°C und bis zu 4 Tausend Lux Licht. Die optimale Bodenfeuchtigkeit in der Anzuchtphase von Paprika sollte 75% betragen und das gilt von der Aussaht und bis zur Fruchtbildung. In der Phase der Fruchtreifung sollte die Bodenfeuchtigkeit bei 80% gehalten werden. Paprika ist thermophil, daher verträgt er nicht besonders gut plötzliche Temperaturwechsel, die beim Anbau im Freien oft auftreten.

Folie, die den Gartentunnel bedeckt, schützt die Pflanzen vor Witterungseinflüssen und garantiert geeignete Lichtintensität durch gute Lichtdurchlässigkeit. Ein richtig aufgestelltes Treibhaus sorgt für eine stabile Innentemperatur, weil der Boden, der Tagsüber Wärme aufnimmt, Nachts diese langsam wieder angibt. Wir können die Innentemperatur durch Seiten- oder Dachbelüftung regulieren.

Bodenvorbereitung für Paprika

Der Anbau von Paprika muss sorgfältig vorbereitet werden. Die richtige Bodenpflege ist die Grundlage für das Erschaffen von geeinten Bedingungen für unsere Pflanzen. Wir können eine Bodenverbesserung durch den Einsatz von Gründünger oder durch die Einführung von organischen Substanzen (Kompost, Torf, Mist) erreichen. Damit wird der Boden mit Nährstoffen und Mineralien angereichert.

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Leichte und schwere Böden werden nach der Saison mit Dünger versorgt (nicht mehr als 350 kg pro 100 m²) oder mit Kompost (100–350 kg pro 100 m²). In beiden Fällen ist die Menge davon abhängig, wie viel an Nährstoffen im Boden noch verblieben ist. Paprika reagiert nicht auf die Vorfrucht, hinterlässt jedoch Wachstumsinhibitoren, die die Entwicklung von anderen Pflanzen behindern, die angebaut werden, wo vorher Paprika kultiviert wurde. Zusätzlich entzieht Paprika dem Boden sehr viele Nährstoffe, deshalb sollte man den Boden nach jeder Saison austauschen. Damit entfernen wir auch schädliche Pathogene. DasAnpflanzenund spätere Verwendung als Gründünger von Winterwicke und Roggen dientder Bodenverbesserung. Langfristiger Einsatz von Gründünger führt dazu, dass der Boden sehr viele organische Substanzen enthält und das fördert unsere Kulturpflanzen.

Je nach Bodenart planen wir den Einsatz von Kalkdünger im voraus. Diese Düngemittel benötigen Zeit für ihre Zersetzung, die sehr stark von der Art des Kalkdüngers abhängt. Knochenmehl und Gips brauchen dafür bis zu 5 Monate, Kreide, Dolomit und Kalziumkarbonat benötigen wesentlich weniger Zeit, aber sollten mindestens zwei Wochen vor der Aussaht verwendet werden. Phosphor erhalten wir aus Knochenmehl und die Konzentration passen wir dem Phosphorgehalt des Bodens an.

Die eingesetzten Düngemittel müssen genau gemischt und gleichmäßig auf der Anbaufläche verteilt werden. Jedes Jahr muss der Boden gepflügt werden. Vor dem Anpflanzen müssen wir den Boden rechen oder eggen und zweit Tage vor der Aussaht muss der Boden stark bewässert werden.

Um noch bessere Bedingungen für unseren Paprika zu schaffen, sollten wir den Boden mulchen oder mit Gartenvlies bedecken.

Anzucht und Aussaht

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In Abhängigkeit von der Art von Paprika pflanzen wir 3 bis 5 Stück pro m² mit je 3 bis 4 Trieben. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte 60 bis 70 cm betragen und die Reihen sollten 40 bis 50 cm von einander getrennt werden. Paprika wird in Löchern im Mulch gepflanzt. Das verhindert die Entwicklung von Pathogenen und deren späteres Eindringen in die Jungpflanzen. Vor dem Einpflanzen beriesel wir den Boden und anschließend wird in den folgenden vier Tagen nicht gegossen. Das Stimuliert die Pflanzen zum Ausbau des Wurzelwerks, macht sie unempfindlicher für Trockenheit und erhöht die Fähigkeit der Pflanzen, Nährstoffe von der Bodenoberfläche aufzunehmen.

Unabhängig vom Wurzelwerk muss Paprika wegen der großen Masse angebunden werden. Paprikatriebe sind recht brüchig, daher müssen sie gestützt werden. Dazu dienen Schnüre, die der Reihen entlang herunter hängen. Wir dürfen jedoch keinen Stahl- oder Metalldraht verwenden, da diese sich bei hohen Temperaturen sehr aufwärmen und die Pflanzen verbrennen können.

Schneiden von Paprikatrieben

Hier gehen wir genau so vor wie bei allen anderen Pflanzen. Aus allen Trieben wählen bis zu 4 von den stärksten aus, die dann in die Höhe wachsen. Jeder Knoten sollte ein Blatt haben und einen Seitentrieb aufweisen. Die übrigen schneiden wir vorsichtig ab. Beim Treibhausanbau schneiden wir Paprika alle zwei Wochen zu und lassen ihn auf 2 m hoch wachsen, wodurch sich bei jedem Trieb eine Paprikaschote entwickelt.

Cokultivierung

Paprika kann mit anderen thermophilen Pflanzen wie Tomaten, Gurken oder Kohlrabi in Cokultur angebaut werden. Eine Cokultur mit Radieschenund Kohl sollte vermieden werden, da diese das Blühen von Paprika beeinträchtigen.

Krankheiten und Schädlinge von Paprika

Sollten wir – trotz Vorbeugung und Bodenpflege – Anzeichen von Krankheiten oder Schädlingen entdecken, müssen wir diese sofort bekämpfen. Eine rechtzeitige Reaktion verhindert Schäden in unserem Anbau. Zu den gefährlichen Problemen im Paprikaanbau gehören:

  • physiologischeStörungen – zu hohe Luftfeuchtigkeit kann zu Feuchtigkeitskrankheiten führen, die wir an hellen und leicht vertieften Flecken an den Paprikaschotten erkennen. Entsprechende Lüftung des Gewächshauses durch die Seitenfenster sorgt hier für Abhilfe. Der Gärtner, der an gute Lüftung denkt, verhindert das Entstehen von solchen Krankheiten;
  • Pilzbefall – wenn wir Schimmel oder anderen Pilzbefall entdecken, müssen wir Früchte, bei denen mechanische Schäden vorkommen, sofort entfernen;
  • Agrophagen – wir sollten hier vorbeugend Biopflanzenschutzmittel anwenden, damit Schädlinge nicht in unserem Anbau auftreten. Montage von Insektennetzen kann hier auch behilflich sein.

Ernte und Aufbewahrung

Die Ernte beginnt im Juli. Die Früchte sammeln wir nach Bedarf. Wir schneiden sie mit dem Stängel ab, damit die Paprikaschoten länger frisch bleiben. Paprika wächst bis in den Oktober. Die letzten Früchte sammeln wir kurz bevor der erste Frost auftritt, auch wenn sie bis dahin noch nicht ganz reif sind. Paprika wird in Kartons an einem warmen Abstellplatz aufbewahrt und kann so bis zu zwei Wochen eingelagert werden. Für längere Einlagerung muss der Paprika zerkleinert und eingefroren werden.