Bioanbau im Folientunnel

Der Bioanbau von organischen Lebensmitteln im Folientunnel ist ein Ernährungstrend der von Jahr zu Jahr immer weiter zunimmt. Immer mehr Verbraucher möchten wissen, woher Ihre Lebensmittel kommen, welche chemischen Mittel während ihrer Produktion eingesetzt wurden, ob sie mit Pflanzenschutzmitteln behandelt worden sind und ob sie keine künstlichen Verbesserungsmittel enthalten. In Lebensmittelgeschäften sind Produkte mit der Kennzeichnung „Bio-” erhältlich, aber ohne die entsprechende Zertifizierung haben sie mit Bioprodukten so viel gemeinsam wie Gemüse und Früchte, die in der Nähe einer Autobahn angebaut werden. Man muss auch bedenken, dass Zertifikat nicht gleich Zertifikat ist. Nur Ökokontrollstellen sind berechtigt Biozertifikate zu erteilen. Alle anderen Bezeichnungen sollten sorgfältig geprüft werden und diejenigen, die keine Bestätigung haben, kann man einfach als Betrug bezeichnen. Wenn wir 100% sicher gehen wollen, dass wir organische Lebensmittel aus dem Bioanbau erhalten, sollten wir sie am besten selbst züchten. Der Bioanbau erfordert etwas mehr Mühe, aber die Effekte sind bereits nach zwei Wochen Biodiät sichtbar.

Die Ökologie im Gartenfolientunnel beruht darauf, dass der Anbau unter Eindeckung ohne den Einsatz von Chemie im ganzen Produktionsverlauf statt findet, das bedarf jedoch viel Wissen aus verschiedenen Bereichen. Im Bioanbau werden nur natürliche Düngemittel und Pflanzenschutzmittel zum Schutz vor Agrophagen und Pathogenen eingesetzt. Die Bodenpflegearbeiten werden ohne den Einsatz von Chemie durchgeführt. Einfach ausgedrückt: nur die natürliche Resistenz der Pflanzen und natürliche Mittel werden eingesetzt.

Regeln für Bioanbau unter Eindeckung

  • Düngemittel und Düngung

Das Ziel der Düngung ist die Erhöhung der Fruchtbarkeit des Bodens und seiner biologischen Aktivität, was die Vegetationsbedingungen für Pflanzen optimieren soll. Die Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen und Mikroelementen, die sie für ihre Entwicklung und Fruchtbildung brauchen, steigert den Ernteertrag. Im Bioanbau werden Mist, Kompost, Gülle und Jauche eingesetzt, die in den meisten Fällen vom Landwirt selbst vorbereitet werden. Die Komponenten werden aus dem Mist von Hühnern, Kühen, Pferden, Schafen oder Schweinen gewonnen, indem Verunreinigungen beseitigt und sie mit Wasser verdünnt werden, anschließend wird gewartet bis das Gemisch fermentiert. Mikro- und Makroelemente werden durch das Anpflanzen von Gründünger eingeführt, die nach dem Einpflügen den Humus bilden, den Boden auflockern und die Struktur des Untergrunds verbessern. Die kurze Vegetationszeit von Gründünger führt dazu, dass dieser kurz vor der Hauptfrucht angepflanzt wird. Nach dem Umgraben und Umpflügen des Gründüngers verwandelt sich sich die Grünmasse zum wertvollen organischen Baumaterial, das von den folgenden Pflanzen genutzt wird.

  • Ergänzende Düngemittel im Anbau unter Eindeckung

Der Nährstoffgehalt im Boden ist nicht unbegrenzt. Nährstoffe werden von Pflanzen verbraucht und durch Wasser ausgespült. Die Anpassung der geeigneten Düngemittel basiert auf dem pH Wert des Bodens. Der Bedarf ändert sich von Jahr zu Jahr und hängt auch von der Art des Anbaus ab. Mineraldünger, die nicht in der chemischen Synthese entstehen, dürfen mit der Ausnahme von stickstoffhaltigen Mineraldüngern im Bioanbau eingesetzt werden.

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Mineraldünger können in drei Arten unterteilt werden:

  • Mineralgestein – Basalt, Bentonit, Gips, Kieserit, Dolomit, Calciumcarbonat, Kreide, usw.
  • Kalidünger – Kalimagnesia, Kainit, Kaliumsulfat
  • Phosphatgestein – Phosphatpulver
  • Organische Dünger – verschiedene Substanzen pflanzlicher und tierischer Herkunft:
  • Kompost
  • Torf
  • Mist
  • Gründünger
  • Tierische Substanzen – Blut, Ausscheidungen, Gefieder, Eischalen, Fischmehl, Milch, usw.
  • Rinde und Sägemehl
  • Braunkohle
  • Humusdünger
  • Schlamm und Sedimente aus natürlichen Seen

Der Bioland-Verband für organisch-biologischen Landbau e.V. führt ein Verzeichnis von Düngemitteln, die im Bioanbau zugelassen sind. Das Verzeichnis der zugelassenen Mittel finden Sie HIER unter Punkt 10.1

Unzulässige Düngemittel für den Bioanbau unter Eindeckung sind:

  • Synthetische Stickstoffdünger
  • Guano
  • Industriedünger
  • Dünger mit verzögerter Freisetzung
  • Kompost aus Kommunalabfall
  • Klärschlamm
  • Unfermentierte Ausscheidungen
  • Ausscheidungen aus der Zucht von Pelztieren
  • Untergrund aus der Champignonzucht
  • Kohleasche aus Kraftwerken, Heizanlagen und Industriebetrieben

Bodenpflege im Bioanbau unter Eindeckung

Jede agrartechnische Maßnahme sollte die Fruchtbarkeit des Bodens erhöhen, damit die Pflanzen sich optimal Entwickeln können. Sie sollen auch das Risiko des Auftretens von Agrophagen und Pathogenen senken, die Pflanzen schaden und den Ertrag mindern. In diesem Artikel wurden sie in drei Gruppen unterteilt:

  • Agrotechnische Methoden – Pflanzenschutz und Verbesserung der Vegetationsbedingungen durch Überwinterung, Einsatz von Mischkulturen, Fruchtfolge, Anbau von hochwertigen Sorten, Zuschneiden, Bewässerung und Aussaat zum optimalen Termin.
  • Mechanische Methoden – Einsammeln und Vernichten von Schädlingen, Einsatz von mechanischen Schutzmethoden (Netze, Fallen). Beseitigung von geschwächten und Kranken Pflanzen oder Pflanzenteilen, damit sich keine Krankheiten entwickeln.
  • Biologische Methoden – Einsatz von pflanzlichen Schutzmitteln wie Absude und Auszüge, Anpflanzung von Kräutern, die Insekten abschrecken, Einrichtung von Brutstätten für nützliche Insekten.

Beseitigung von Unkraut im Bioanbau unter Eindeckung

Da der Einsatz von Herbiziden im Bioanbau untersagt ist, bleibt nur die mechanische Vernichtung von Unkraut. Das manuelle Jäten wird laufend durchgeführt, damit der Zuwachs von Unkraut, das den Bioanbau gefährdet, unterdrückt wird. Eine der beliebten Methoden ist die Auslegung des Bodens mit synthetischem Unkrautvlies oder organischen Streu wie Rinde, gemähtem Gras, Stroh oder Sägemehl. Auf diese Weise wird die Entwicklung von Unkraut eingeschränkt.

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Methoden für die Einschränkung der Unkrautentwicklung im Bioanbau in Folientunneln:

  • Fruchtfolge – geeignete Planung der Kulturfolge
  • Einsatz von organischen Düngemitteln – Einrichtungen zur Kompostierung
  • Auswahl von Sorten für Bioanbau – Einsatz von hochwertigem Saatgut, das von Fremdarten frei ist.
  • Gründünger – Anbau von Zwischenfrucht zur Gewinnung von Grünmasse, die den Boden mit Nährstoffen versorgt und Unkraut eindämmt.
  • Bereinigung des Saatguts – Beseitigung von mineralischen Verunreinigungen, Einsatz von gesunden Samen, Vereinheitlichung der Samen nach ihrer Größe und Form.
  • Vorbereitung des Bodens – Vorbereitung des Grunds vor der Aussaat, Pflegearbeiten die die Bodenstruktur verbessern und mit Nährstoffen anreichern.

Saat- und Pflanzgut im Bioanbau

Verwendet werden Samen, die auf ihre Resistenzeigenschaften gegen Krankheiten und Schädlinge selektioniert wurden und deren Erzeugung ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger erfolgte. Solche Samen müssen etliche EU und länderspezifische Normen erfüllen, damit sie für den Bioanbau verwendet werden dürfen.

Der Einsatz von genetisch modifizierten Organismen ist nicht erlaubt.